Grußwort zum Jahreswechsel 2022/2023

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

selten war ein Jahreswechsel mit so viel Ungewissheit verbunden, wie dieser. Der Ukraine-Krieg und die in fast allen Bereichen steigenden Preise sind derzeit die beherrschenden Themen. Insbesondere die Problematik der extrem gestiegenen Energiekosten beschäftigt uns alle sehr und ist auch für die Stadt Glauchau selbst ein bestimmendes Thema. Wir alle können nur hoffen, dass die von der Bundesregierung beschlossenen Gas- und Strompreisbremsen schnellstmöglich eine Entlastung für Bürgerinnen und Bürger sowie für Firmen und Gewerbetreibende bringen.
Wir gehen mit vielen offenen Fragen und Aufgaben in das neue Jahr 2023. Die auf uns zukommenden Herausforderungen werden wir nur meistern, wenn alle Akteure in unserer Stadt zusammenarbeiten.

Mit dem Ukraine-Krieg und den dadurch ausgelösten Flüchtlingsbewegungen sind wir seit Ende Februar 2022 konfrontiert. An vielen verschiedenen Stellen in Glauchau war diesbezüglich eine große Einsatz- und Hilfsbereitschaft wahrzunehmen. Deshalb möchte ich ausdrücklich allen danken, die sich für Menschen eingesetzt haben, die Hilfe und Unterstützung benötigten. Zu denen, die sich eingebracht haben, gehören Menschen aus der Wirtschaft, dem Gesundheits- und Rettungswesen, Freiwillige aus Kirchgemeinden und Vereinen sowie Privatpersonen. Die aktuelle Situation führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig und wertvoll das Ehrenamt und die aktive Hilfe für Schwächere sind.

Egal, wie lange die verschiedenen und einander überlagernden Krisen noch dauern - wir dürfen uns von ihnen nicht ausbremsen lassen.

Die konstruktive Diskussion zum Doppelhaushalt 2023/2024 hat das hohe Verantwortungsbewusstsein der lokalen Politik in diesen schwierigen Zeiten gezeigt. Dafür gilt allen Stadträtinnen und Stadträten mein Dank.

Mit dem Haushalt wird der Weg geebnet, die Dynamik hochzuhalten und weiter in die Entwicklung unserer Stadt zu investieren. So werden im Jahr 2023 in weiteren Teilen der Stadt schnelle Internetanschlüsse entstehen. Für die damit verbundenen verkehrlichen Einschränkungen möchte ich bereits an dieser Stelle um Verständnis bitten. Bereits begonnene Maßnahmen, wie die Sanierung des Schlosses Forderglauchau und der Grundschule in Niederlungwitz werden weitergehen und die aktuell laufenden Baumaßnahmen am Bismarckturm sowie in der Agricolastraße und der Breite Straße sollen im Jahr 2023 zum Abschluss gebracht werden.

Der Haushalt ermöglicht es uns, auch neue Maßnahmen zu beginnen. Mit dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Reinholdshain werden wir ein wichtiges neues Vorhaben realisieren. Hier entsteht nicht nur ein Feuerwehrhaus, sondern ein neues Ortszentrum mit der Ortschaftsverwaltung und einem Festplatz. Für die dringend notwendige Sanierung der Lehngrund-Oberschule laufen derzeit die ersten Planungen, auf deren Basis wir dann im Jahr 2023 einen Fördermittelantrag einreichen werden.

Auch am Glauchauer Bahnhofsgebäude sind erste Sanierungsschritte vorgesehen.
Ein weiteres wichtiges Thema ist für mich die Instandsetzung des Stadtrings. Hier werden wir die konkrete Planung für die Sanierung der Pestalozzistraße angehen. Mit der Wasserzuführung für den Gründelteich, Hochwasserschutzmaßnahmen in den Ortschaften und der Entwicklung der Abrissfläche im Bereich Wilhelmstraße/Färberstraße sind im Doppelhaushalt weitere wichtige Vorhaben enthalten.

Das den Ortschaften zur Verfügung gestellte Budget wird in den nächsten zwei Jahren auf 7 Euro je Einwohner und Jahr erhöht. Für die Glauchauer Kernstadt werden wir nach dem Vorbild unserer Ortschaften ein eigenes Budget einführen. Somit steht dann auch dort ein spezielles finanzielles Budget zur Verfügung. Im Stadtrat werden wir im Jahr 2023 klären, welche Vorhaben aus dem Budget finanziert werden und wie die Glauchauer Bürgerinnen und Bürger dafür Vorschläge einbringen können.

Meine Aufzählung der Vorhaben soll deutlich machen, dass wir weiter investieren, auch wenn noch nicht absehbar ist, wie stark die Folgen der Energiekrise den städtischen Haushalt in den nächsten Monaten belasten werden. Der Stadtrat und die Stadtverwaltung werden sich diesen absehbaren Herausforderungen stellen.

Ich möchte es nicht versäumen, nochmals einige schöne Dinge des vergangenen Jahres in Erinnerung zu rufen. Zu diesen Erinnerungen an das Jahr 2022 zählen für mich der „Glauchauer Kultursommer", die „Woodstage"-Konzerte, welche in unseren Gründelpark zurückkehrten und die vielen sportlichen Erfolge, die unsere Vereine errungen haben. Nach den Einschränkungen der Coronazeit war es eine Freude, dass wieder Großveranstaltungen, wie zum Beispiel der Glauchauer Herbstlauf oder der Glauchauer Weihnachtsmarkt stattfinden konnten.

Wir alle haben schwierige Jahre hinter uns. Und es zeichnet sich leider ab, dass uns noch einige schwierige Monate bevorstehen. Die Prognosen und Diskussionen rund um die Themen Gesundheit, Energiekosten und die eigene finanzielle Absicherung werden sicherlich bei vielen Menschen ein ungutes Gefühl auslösen. Ich halte ich es daher für wichtig, dass wir den Blick trotzdem nach vorn richten und uns nicht zu sehr von eventuellen Sorgen oder Ängsten vereinnahmen lassen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien - trotz und gerade in dieser angespannten Lage - ein friedvolles Weihnachtsfest, besinnliche Feiertage und ein gutes neues Jahr. Nehmen Sie eine Portion Optimismus und Durchhaltevermögen mit und bleiben Sie vor allem gesund!

Ihr

Marcus Steinhart
Oberbürgermeister